Arunderan Final
geschrieben und getestet von: Ronny
Wofür braucht´ s Helden? Genau, um böse Drachen zu besiegen, holde Prinzessinnen mit großer Oberweite zu befreien, fiesen Zauberern den Stab aus der Hand zu stiebitzen und dererlei anderer Kram.
Nur, was macht man, wenn dies alles als erledigt betrachtet werden kann? Geeenau, man schickt seine untergebenen Helden einfach in die Schlacht gegen feindliche Recken. Dumm ist es dann aber, wenn man die letzte Ladung Helden verschifft hat und nun mir nichts dir nichts ein böser Magier um seine monatliche Jungfrau betrogen wurde und als Bestrafung das komplette Volk in Schafe verwandelt hat.
Naja, das komplette Volk ist´ s dann doch nicht geworden, im Heldenausbildungslager hat es immerhin der "flinke Stan” geschafft, noch ohne Wolle um die Ohren davonzukommen. Nun liegt es an ihm, die Pullover auf vier Beinen zu retten.
Ok, dass Intro wäre geschafft und nun Willkommen im neuen Spiel von Reiner Prokein (Rumbeard the pirate). Nach über 2,5 Jahren Entwicklung hat es nun das Tageslicht entdeckt: ein Rollenspiel für Jung und Alt.
Ja, richtig gehört, auch jüngere Spielernaturen können sich Arunderan zu Gemüte führen, da auf Blut und andere Splattereffekte verzichtet wurde, dabei aber witzige Dialoge und lustige NPCs Einzug in das Spiel gehalten haben.
Wie es sich für ein Rollenspiel der seichten Art gehört, geben erledigte Gegner (im Spiel auch "Stuntsprites” genannt ;D) Erfahrungspunkte und somit im Verlaufe des Spieles immer mehr Lebens- und Manapunkte. Quests (also "Aufgaben”) folgen dem gleichen Muster wie Gegner: sie sollten erledigt werden.
Für blutjunge Anfänger, die noch nicht einmal mit einem Spiel des Schlages "Zelda" (das soll kein Vergleich sein) in Berührung gekommen sind, befindet sich im Spielverzeichnis eine, mehr oder weniger umfangreiche, Komplettlösung auf Englisch und auch Deutsch.
Klar ist, dass sich Arunderen grafisch nicht mit kommerziellen Hochglanzprojekten der letzten Jahre messen kann, aber irgendwie wird man dennoch in einen Bann gezogen, der die comicartige Darstellung als durchweg akzeptabel dahinstellt. Zwar sieht es merkwürdig aus, wenn eine Spielfigur ein Schwert hält, die Hand aber stur gestreckt bleibt, anstatt sich kraftvoll um den Griff zu schmiegen, aber nach ein paar Minuten Spielzeit, fällt so etwas garnicht mehr auf.
Die Musik bleibt dezent im Hintergrund und auch die xte Wiederholung wirkt noch nicht nervend, dennoch ist die Instrumentenwahl etwas unpassend, da man für Fantasy- und Mittelalterflair eher Saiteninstrumente vermutet als leise Drums.
Am wohl "unterhaltsamsten" (neben den Dialogen ;D) ist die Sprachausgabe die immer dann stattfindet, wenn man eine Unterhaltung beginnt, dass Reiner wohl alles selbst gesprochen hat, bringt einen vorallem dann zum grinsen, wenn man beispielsweise mit der Fee flirtet.
Wer keinen Bock mehr auf die ganzen RPG-Maker-Spiele hat, und sich eventuell schon damals in den Grafikstil von Rumbeard verliebt hat - oder wer einfach mal die 80 MB auf der Platte frei hat - der sollte sich Arunderan auf die Platte jagen. Vergnügliche (Lese-)Stunden sind garantiert.